Bekannt aus dem Film »Alphabet – Angst oder Liebe?« und drei Dutzend Büchern ist Arno Stern ein vielbeachteter Pionier des schöpferischen Ausdrucks durch freies Malen. Wie aber wurde Arno Stern zu dem, der er heute ist? Aus der Warte eines sich rundenden Lebensbogens zieht der Autor Bilanz seines Schaffens und gewährt Einblick in die an Erfahrung und Einsicht reiche Schatzkammer seines Lebens. Wie wurde aus einem jungen »réfugié provenant d’Allemagne« der Begründer des Malorts und des Malspiels?
In biografischen Texten zeichnet Arno Stern die Entdeckung der Spur, der Formulation und der Organischen Erinnerung nach, lässt die untergegangene Welt des deutschen Judentums zwischen der Jahrhundertwende und dem Naziregime wieder aufleben und erinnert an seine Eltern, an Lagerbekanntschaften, an Weggefährten und verwandte Geister wie Vincent van Gogh, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Antonín Dvořák, Franz Schubert, Rainer Maria Rilke oder Charles Baudelaire. Aus Reflexionen über seine Geburtsstadt Kassel, über Flucht, Vertreibung und Arbeitslager sowie über unermüdlichen Neubeginn im Ungewissen sprechen tiefes Urvertrauen und unverbrüchliche Hoffnung.
Gegenwärtig verleiht der Exodus von Millionen an geflüchteten Menschen aus aller Welt Arno Sterns Lebenserinnerungen besondere Relevanz und Aktualität. Mit der Klarsicht, Herzenswärme und Weisheit des Alters geben die in diesem Band versammelten Erinnerungen, Betrachtungen und Fragmente Aufschluss über die wendungsreiche Lebensreise eines großen Freigeists und Menschenfreunds.